Das Tabu des Begehrens

Kurzinformation:
Stagnationen im Analyseprozess zwischen zwei Frauen weisen auf eine gemeinsame Triebverdrängung hin. Diese Triebverdrängung konstelliert sich in der ersten Frauenbeziehung, nämlich in der frühen Mutter-Tochter-Beziehung, und bleibt bestimmend für alle Frauenbeziehungen – so auch für die weibliche gleichgeschlechtliche Analyse. Mittels Laplanscher Theoreme wird der Bogen zur klinischen Praxis gespannt. 

Beschreibung:
Angeregt durch die Beobachtung spezifischer „Stagnationen“ und „Irritationen“ in der Analyse zwischen Analytikerin und Analysandin fragt die Autorin, was sich „triebmäßig“ in der Analyse zwischen zwei Frauen abspielt und warum das Triebhafte abgewehrt werden muss. Von dieser praktischen Fragestellung ausgehend, setzt sich die Autorin theoretisch mit der Bedeutung der Triebe und der Triebverdrängung für die weibliche Subjektkonstitution sowie mit der Verflüchtigung der Triebtheorie aus der Psychoanalyse und den daraus resultierenden Folgen für den feministisch-psychoanalytischen Weiblichkeitsdiskurs auseinander. Vor dem Hintergrund der Aussagen von Laplanche – insbesondere zur „Urverführung“ und ihrer Bedeutung für die Phantasiebildung und für die Subjektkonstitution – spannt die Autorin den Bogen zur klinischen Praxis: Die präödipale Mutter wird als sexuelle Person ebenso plastisch dargestellt wie die spezifischen „Rätsel“ in der analytischen Situation zwischen zwei Frauen und die sich daraus ergebenden therapeutischen Fallen.
 
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